Wie ERP-Systeme aktuell und künftig neue Geschäftsmodelle mit Configuration Lifecycle Management ermöglichen

  • Umsatzsteigerungen durch die Einführung neuer Produkte sind realistischer, wenn das Produktwissen jeden Aspekt der Fertigung durchdringt.
  • Unvollständige, ineffiziente und veraltete Systeme sind heutzutage der Grund für viele Probleme im Hinblick auf Produkt- und Servicequalität.
  • Laut einer Gartner-Umfrage zu Lifecycle-Kosten werden 70 % der Kosten eines neuen Produkts definiert, bevor die konzeptuelle Design-Phase abgeschlossen wurde.
  • Viele Unternehmen sind auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellideen und effizienteren Wegen, um diese zu erstellen. Daher kombinieren sie Enterprise Resource Planning (ERP)-, Product Lifecycle Management (PLM)- und Customer Relationship Management (CRM)-Systeme, um mehr kunden- und produktorientierte Ideen zu erhalten.

2018 ist das Jahr, in dem Hersteller die Einschränkungen alter Systeme überwinden und sich für einen agileren, offeneren API-Ansatz mit Programmierschnittstellen entscheiden, um alles aus ihren Daten herauszuholen. Altsysteme sind nicht schnell genug skalierbar, um mit sich ständig ändernden Kundenwünschen, Einkaufskriterien und angepassten Produktkonfigurationen Schritt zu halten.

Neuausrichtung der Fertigung mit hochwertigerer Produkt- und KundenIntelligenz

Hersteller müssen sich der harten Realität stellen, dass sie sich entweder neu erfinden und bewusst versuchen müssen, das Design, den Vertrieb und die Individualisierung ihrer Produkte für Kunden zu verbessern oder im Handumdrehen durch die Unternehmen ersetzt werden, die sich dieser Aufgabe stellen. Noch ausgeprägter zeigt sich dies in herstellenden Unternehmen, die auf Build-to-Order, Configure-to-Order und Engineer-to-Order setzen, denn diese Ansätze sind am stärksten auf Marktforschungsdaten und das entsprechende Wissen angewiesen. Dies fördert die Echtzeit-Integration zwischen Systemen, Prozessen und Plattformen. Die Hersteller entwickeln neue Aufzeichnungssysteme, deren Skalierung mit dem Tempo mithalten kann, in dem die Kunden sich verändern. Die folgende Grafik zeigt ein Reifegradmodell über die Änderungen von Aufzeichnungssystemen in der heutigen Fertigung. Die Voice of the Customer (VoC) in jeden Aspekt des Aufzeichnungssystems einfließen zu lassen, erweckt das System zum Leben, macht es unabdingbar und fördert die kundenorientierte Dringlichkeit und Innovation. Es wird ersichtlich, wie es alten Aufzeichnungssystemen, die für Geschäftsmodelle entwickelt und abgestimmt wurden, die längst verschwunden sind, an kundenorientierter Intensität und Fokussierung mangelt. Dies ist der essentielle Katalysator, die Treibkraft, mit der ERP-Systeme die Antriebsmotoren neuer Geschäftsmodelle werden können.

Manufacturer's Systems of Record Are At An Inflection Point

Kundenintelligenz und Configuration Lifecycle Management fördern das Wachstum

Die Zukunft der Fertigung liegt in der Verschmelzung von Enterprise Resource Planning (ERP)-, Product Lifecycle Management (PLM)- und Customer Relationship Management (CRM)-Systemen, um eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Kunden zu ermöglichen. Durch die Gestaltung neuer Aufzeichnungssysteme, die tiefere Kundeneinblicke ermöglichen und profitablere Produktstrategien fördern, entwickeln sich heute neue Geschäftsmodelle. Mit einer Kombination der drei unten gezeigten Systeme können rasch neue Geschäftsmodelle gefunden werden.

Um aus einem kundenorientierten Aufzeichnungssystem Kapital zu schlagen, sind neue Analysen, Metriken und KPIs erforderlich. Die aktuelle Studie Industrial Analytics Report 2016/17 (58 Seiten, PDF, gratis, Opt-in) des Digital Analytics Association e.V. Germany (DAAG), die in Zusammenarbeit mit der IoT Analytics GmbH erstellt wurde, veranschaulicht, wie kundenorientierte Analytik die Zukunft der Fertigung ist. Durch die Einführung eines neuen Aufzeichnungssystems können die Hersteller präskriptive und prädiktive Wartung von Geräten erreichen, die Kundenanforderungen besser vorhersagen und die Produktnutzung in der Praxis analysieren. Eine Tabelle aus der Studie (unten) quantifiziert den Wert von Kundeneinblicken, die im Rahmen industrieller Datenanalyse in den nächsten 1-3 Jahren gemessen werden. Je mehr die Integration über ERP-, SCM- und CRM-Systeme in Echtzeit erfolgt, desto präziser sind die prädiktiven, präskriptiven Daten zu Geräteleistung, Kunden sowie Produktnutzung in der Praxis und auf Serviceebene.

Fünf Wege, wie ERP-Systeme neue Geschäftsmodelle mit CLM ermöglichen

Die für die Unterstützung, Skalierung und Nachverfolgung von Transaktionen gestalteten ERP-Systeme haben für sich genommen kein ausreichend breites Aufzeichnungssystem, um sich ändernde Präferenzen oder Anforderungen der Kunden bei Bestellungen widerzuspiegeln. Durch die Integration von ERP-, PLM- und CRM-Systemen in ein einziges, einheitliches Aufzeichnungssystem kann das Potential der Daten aller drei Systeme voll ausgeschöpft und in neue Geschäftsmodelle und Produktideen verwandelt werden. Hier sind fünf Wege, wie ERP-Systeme neue Geschäftsmodelle mit Configuration Lifecycle Management (CLM) ermöglichen:

  1. Nutzen Sie ein einzelnes Produktmodell, um Erweiterungen Ihrer Produktpalette über Ihre schon vorhandenen Kanäle auf den Markt zu bringen. Ein einzelnes Aufzeichnungssystem, das Kunden- und Produktinformationen enthält, ermöglicht die Gestaltung eines einzelnen Produktmodells, das als Katalysator für Produkterweiterungen dienen kann. Die Transaktionsdaten aus ERP-Systemen können die Grundlage für den Business Case bilden, die Kosten werden aus den PLM-Systemen ermittelt und die Prognosen aus den CRM-Systemen. Die gemeinsame Orchestrierung aller drei Systeme liefert die nötigen Informationen zur Entwicklung neuer Produkte, die über alle Kanäle skaliert werden können.
  2. Auf Basis der aus CRM-Systemen gewonnenen Einblicke können Data-as-a-Service-Abonnementmodelle aufgestellt und zu Produkten gemacht werden. Durch die rasche Einführung von Sensoren, Systemen und Plattformen des Internets der Dinge (IoT) bietet sich die Gelegenheit, die gesammelten Daten in einen Service umzusetzen, in dessen Fokus die prädiktive und präskriptive Wartung liegt. Schätzungsweise 60 % aller Produkte haben dann ein ergänzendes Geschäftsmodell, das auf der Analyse von Trends in prädiktiven Daten basiert. Dies kann nur durch ein produktbasiertes Aufzeichnungssystem gelingen; alte ERP-Systeme sind nicht ausreichend skalierbar, um diese Art von Geschäftsmodell zu unterstützen.
  3. Entwickeln Sie individualisierte Highend-Massenfertigung über den traditionellen Build-to-Order-Prozess hinaus, hin zu einem interaktiveren, schnelleren Liefermodell, das global skalierbar ist. Zwar setzen Hersteller aktuell bereits auf individualisierte Massenfertigung, doch für nur wenige ist diese so profitabel wie sie sein könnte. Durch die Einrichtung eines Aufzeichnungssystems, das sich eher auf die Produkte konzentriert und den gesamten Konfigurations-Lebenszyklus von Produkten enthält, erzielen Hersteller Wirtschaftlichkeit durch Massenproduktion und können ihre Profitabilität steigern. Die Skalierung über die Grenzen vorhandener Systeme hinaus, mit einer offeneren, API-basierten Methode zur Schaffung eines Aufzeichnungssystems fördert ein stärkeres Ertragswachstum. Der Schlüssel liegt in der Schaffung eines Aufzeichnungssystems, das alle Konfigurations- und Constraint-Regeln enthält, sowie in Produktmodellen, die sich in Angebotspaletten, Vertriebs- und Servicekanälen reproduzieren lassen. Die folgende Grafik erklärt, wie dies mit einer offenen Architektur des Configuration Lifecycle Management (CLM) gelingen kann, die die Zukunft cloudbasierter Systeme für die individualisierte Massenfertigung vorhersagt.

(4 und 5 im nächsten Abschnitt)

Create and fine-tune CLM platforms that flex to customers' unique requirements

  1. Weiten Sie kostengünstige, simple Build-to-Order-Produkte aus, die Kunden komplett online entwerfen können und die in 24 Stunden oder weniger gefertigt werden können. Je höher das Maß an CRM-, ERP- und PLM-Integration, desto einfacher können neue Angebotspaletten auf den Markt gebracht werden, die direkt und nahtlos vom Angebot zur Stückliste (BOM) und Produktionsplanung übergehen können. Schon heute folgen sprachgesteuerte Geräte von Amazon, Google und anderen Anbietern diesem Produktionsparadigma und werden so im Laufe der nächsten drei Jahre Geschäfte im Wert von über 1 Milliarde US-Dollar abschließen.
  2. Suchen Sie neue Produktideen mit Hilfe von PLM- und CRM-Systemen, um zu erfassen, inwieweit die vorhandenen Produkte die Bedürfnisse der Kunden nicht erfüllen. Eine der besten Quellen für neue Produktideen ist die Return Material Authorization (Rücksendenummer – RMA), sowie Anwendungen zur Erfassung von Produktfehlern und Kundenbeschwerden in PLM- und CRM-Systemen. Die Schwachstellen bereits vorhandener Produkte bieten Einblicke darin, welche neuen Produktgenerationen das größte Erfolgspotential haben. Mit einem einzigen Aufzeichnungssystem, das aus den CRM-, ERP- und PLM-Systemen erstellt wird, können diese Einblicke aktiv genutzt und zur Gestaltung neuer Produkte auf Märkten genutzt werden, die für den Hersteller bisher unerschlossen und zudem lukrativer sind und mehr Wachstumschancen bieten.